Tischdeckengeister im Frühstückssaal

Die besten Sätze eines Texts stehen manchmal gar nicht drin. Kill your darlings nennt man diese Schreibtechnik. Zugegeben benutze ich sie nicht sehr oft, weil ich eitel bin und schöne Sätze sehr gerne mag. Im Fall der Premierenkritik von Hotel Strindberg am Wiener Akademietheater habe ich eine Ausnahme gemacht. Eine besonders schöne Szene war jene, in der Hotelgäste im Frühstückssaal saßen mit Tischdecken über dem Kopf. Warum? Weil es schön aussah. Ich musste an den Film A Ghost Story denken, den ich nicht gesehen habe und an Christoph Marthaler, der nie wieder in der Volksbühne inszenieren wird. Nichts davon steht in dem Text, den ich für die Welt geschrieben habe.